100 Jahre Kapp-PutschGegen Reaktion und Militarismus
Der am 13. März 1920 unternommene Versuch konservativer und präfaschistischer Kräfte, die Weimarer Republik durch Einsetzen eines autoritären Regimes frühzeitig abzuschaffen, ging als „Kapp-Putsch“ in die Geschichte ein. Der zur Abwehr des Putsches ausgerufene Generalstreik - der einzige politische Generalstreik in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung - mobilisierte die gesamte Arbeiterschaft und ließ den Putsch binnen zwei Tagen zusammenbrechen.
Im Ruhrgebiet kam es zu einem weiter gehenden Aufstand von enormem Ausmaß, abgesichert durch Arbeiterwehren, der Roten Ruhr Armee, der erst Wochen später durch massiven Einsatz von Reichswehr und Freikorps niedergeschlagen werden konnte. Arbeiter- und Vollzugsräte hatten in den befreiten Gebieten versucht eine sozialistische Ordnung zu etablieren.
Nach dem sog. Bielefelder Abkommen, das die Kapitulation und die Entwaffnung der Roten Ruhr Armee erzwang, kehrten die Reichswehr- und Freikorpstruppen - mit der Zustimmung der vom Generalstreik geretteten SPD- Regierung - in die freigekämpften Gebiete zurück. Das Militär und die Freikorps rächten sich in zahlreichen Massakern für die Niederlagen gegen die Rote Ruhr-Armee. Zudem mussten Zehntausende aus den ehemaligen Kampfgebieten flüchten.
In Hannover fanden sich MSPD, USPD und KPD schon am 13.03. in einem Aktionsausschuss zusammen. Die KPD forderte neben der Bewaffnung der Arbeiterschaft den Sturz der geflohenen Regierung. Die Kapp-Lüttwitz-Putschisten wurden von rechtsradikalen Bürgerwehren und reaktionären Studenten unterstützt. Es kam zu Auseinandersetzungen, bei denen mehrere Arbeiter erschossen wurden.
Am 21.03.vor 100 Jahren zog ein gewaltiger Trauermarsch zum Stöckener Friedhof, wo die in Hannover ermordeten zu Grabe getragen wurden.
Gedenken wir diesem erfolgreiche Widerstand gegen Militarismus und Reaktion durch die Arbeiterschaft - einem der wenigen Höhepunkte in der Geschichte der Arbeiterbewegung und der Linken in Deutschland.
Kommt mit uns zum Stöckener Friedhof am 21. 03. um ihnen unsere Ehre zu erweisen.